Lexikon der Fachbegriffe

Von A wie Arbeitszeitmanagement bis Z wie Zeitausgleich

Lexikon Arbeitszeit und Personalbedarf

A


Arbeitszeitmanagement

Aktives, systematisches Arbeiten an der Übereinstimmung von Personalbedarf und verfügbarer Arbeitszeit in Hinblick auf eine angemessene Balance der Ergebnisse.

Siehe auch:


Auslastungs- und Flexibilitätscontrolling

Diese Themen sind eng verbunden mit der Personalbedarfsbestimmung und fokussieren auf die Fragen:

  • Welche Flexibilitsanforderungen (quantitativ, qualitativ, räumlich) werden an die Organisation - zu verschiedenen Zeitpunkten - gestellt?

  • Welche werden wie abgedeckt, bzw. könnten wie abgedeckt werden?

  • Wo ergeben sich ungeplante Abweichungen, welche sind sinnvoll?

Da Flexibilität sehr unterschiedliche Aspekte betrifft und über das Zusammenwirken vieler Faktoren realisiert wird, sind Kennzahlen und verdichtende Darstellungen (z.B. Balanced Scorecard) interessant.

Siehe auch:


B


Besetzungsstärken

Besetzungsstärken für Schichten geben die Anzahl der Personen an, die einer bestimmten Schicht zugeteilt werden (sollen). 

Beispiel: In der Frühschicht sollen jeden 2. Montag 5 Personen anwesend sein.

Siehe auch:


Bereitschaftsdienst / Rufbereitschaft

Bei Bereitschaftsdienst (Arbeitsbereitschaft) ist die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer verpflichtet, sich innerhalb oder außerhalb des Betriebes an einem durch den/die Arbeitgeber/in bestimmten Ort aufzuhalten und sich auf Anforderung der Arbeitgeberin oder des Arbeitgebers zur Arbeitsaufnahme bereitzuhalten. Da Bereitschaftsdienste eine persönliche Anwesenheit erfordern, gelten sie vollständig als Arbeitszeit, auch wenn der/die Arbeitnehmer/in während des Bereitschaftsdienstes schlafen kann.

Bei Vorliegen von erheblichen Anteilen von Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst (mehr als 30% nach Rechtsprechung) beträgt die höchstzulässige Schichtlänge (Arbeitszeit einschließlich der Ruhepausen) maximal 24 Stunden. Nach den maximal 24 Stunden muss eine Ruhezeit von mindestens 11 Stunden folgen.Bereitschaftsdienst ist häufig im Krankenhaus und Gesundheitswesen zu finden. Die Inanspruchnahme wirkt sich dort zB auch auf die Entlohnung aus.

Siehe auch:


Bruttopersonalbedarf

Der Personalbedarf der sich aus Netto-Personalbedarf durch Hinzufügen bzw. Abziehen der oben angeführten Stunden ergibt. Mit der gewünschten Soll-Arbeitszeit pro Kopf bzw. dem Mix- aus Vollzeit und Teilzeit lässt sich unmittelbar der Personalbedarf ausgedrückt in Stellen berechnen.

Siehe auch: 



E


Einsätze pro Woche

Die Zahl der Einsätze pro Woche gibt an, an wie vielen Arbeitstagen pro Woche die Beschäftigten im Durchschnitt arbeiten. Es ist eine der wichtigsten Kennzahlen sowohl für die Beschäftigten als auch für das Unternehmen bei der Gestaltung von Schichtplänen.

Siehe auch:


F


Forecast

Personalbedarfsprognosen auf Basis historischer und zukünftiger Daten unter Berücksichtigung festgelegter (Service)Standards. Personalbedarfe können auf Basis von vorhandenen Bedarfstreibern wie Kundenzahlen, Passagieren, Anrufen, roduktionsmengen etc. berechnet werden.

Siehe auch:


G


Geteilte Dienste

Als geteilter Dienst bzw. geteilte Schicht wird eine Schicht bezeichnet, die von einer sehr langen Pause unterbrochen wird.  

Beispiel: Arbeitsbeginn um 10:00 Uhr - Pause von 12:30 - 15:30, Arbeitsende 19:00. Bezahlte Arbeitszeit 6h.Geteilte Dienste sollten - wenn möglich - vermieden werden.


Gleitzeit

Als Gleitzeit oder Gleitende Arbeitszeit (GLAZ) wird eine in gewissem Rahmen frei geregelte Arbeitszeit bezeichnet. Bei Gleitzeit können Beginn und Ende der täglichen Normalarbeitszeit innerhalb eines zeitlichen Rahmens frei gestaltet werden. Aus betrieblichen Gründen kann eine Kernzeit oder Funktionszeit vereinbart werden. Durch die flexible Gestaltung kann ein Zeitguthaben oder auch ein Zeitminus aufgebaut werden.

Siehe auch:


N


Nachtarbeit Deutschland (Gesetz)

Nachtarbeit ist die Arbeitszeit von 23 bis 6 Uhr, bei Bäckereien von 22 bis 5 Uhr. Leistet ein Arbeitnehmer seine Arbeit zu mehr als zwei Stunden während dieses Zeitfensters, gilt seine gesamte Arbeit als Nachtarbeit.

Siehe auch:


Nachtarbeit Österreich (Gesetz)

Als Nacht gilt die Zeit von 22:00 bis 05:00 Uhr. Als NachtarbeitnehmerIn gilt, wer regelmäßig oder in mindestens 48 Nächten im Kalenderjahr während der Nacht mindestens drei Stunden arbeitet.

Siehe auch:


Nachtarbeit Wirkung

Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht sollte Nachtarbeit möglichst minimiert werden. Es erfolgt nur in extremen Ausnahmefällen eine Gewöhnung. Daher sollten nur wenige Nachtschichten in Folge (und diese wiederum vor Freizeitblock > 36 Std. , besser 48 Std. )

Siehe auch:


Nachtarbeit Zuschläge

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es Zuschläge für Nachtarbeit, die idR mit steuerlichen Vergünstigungen versehen sind. Diese steuerliche Begünstigung behindert zT die Verbesserung von Schichtmodellen. 

Siehe auch:


Nettopersonalbedarf

Der Bedarf an Leistungsstunden, der für einen bestimmten Bereich erforderlich wäre. Hier geht es um die reinen geplanten bzw. erforderlichen Personen-Leistungsstunden oder vorgehaltenen Zeiten.

Siehe auch:


P


Personalbedarfsbestimmung

Die Personalbedarfsbestimmung versucht, quantitativ und qualitativ (z.B. Kenntnisse, Fähigkeiten, Formalqualifikationen) das für ein bestimmtes Leistungsniveau erforderliche Personal zu bestimmen. Häufig ist dabei eine Entwicklung von Szenarien des zukünftigen Personalbedarfs erforderlich (z.B. in Abhängigkeit von der Unternehmensentwicklung bzw. externen Ereignissen). Zum Teil wird auch der Begriff "Personalbedarfsplanung" verwendet, der hier als Plan bezüglich des Personalbedarfs verstanden wird, der sich aus der Personalbedarfsbestimmung ergibt.

Siehe auch:


S


Schichtarbeit

Schichtarbeit oder Schichtdienst bedeutet, dass sich die ArbeitnehmerInnen an einem Arbeitsplatz nach einem bestimmten Zeitplan versetzt abwechseln, so dass sie ihre Arbeit innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu unterschiedlichen Zeiten verrichten müssen.

Siehe auch:


Schichtart / Dienstart

Schichtarten werden über Art der Arbeit, Beginn, Ende und Pausen definiert. 

Beispiel: Eine Schichtart, die um 22:00 beginnt und bis 6:00 Uhr dauert, wird häufig als "Nachtschicht" bezeichnet. In manchen Branchen wird eher von Diensten in anderen von Schichten gesprochen. Von der Arbeitswissenschaft gibt es keinen Unterschied. Fallweise ist die Bezeichnung mit bestimmter Entlohnung verknüpft.

Siehe auch:


Schichtgruppe / Dienstgruppe

Schichtgruppen/Dienstgruppen sind Gruppen von Personen, die nach Schichtplan immer oder meistens gemeinsame Schichten haben. Besonders in Dienstleistungsbetrieben, aber auch in der Industrie kann es vorkommen, dass die Schichtgruppen sehr klein sind und z.B. nur aus einer Person bestehen. In diesen Fällen wird oft von "personenbezogener Planung" gesprochen.

Siehe auch:


Schichtplan / Dienstplan

Schichtpläne bzw. Dienstpläne legen fest, welche Person(en) an welchen Tagen welche Schichten arbeiten sollen. Bei der Erstellung eines Schichtplans sind das Arbeitszeitgesetz, arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zur Schichtarbeitsgestaltung, der betriebliche Bedarf, Personalkapazitäten sowie die Wünsche der Beschäftigten zu berücksichtigen.

Siehe auch:


Schichtmodell

Ein Schichtmodell oder Schichtarbeitsmodell besteht aus einem oder mehreren Schichtplänen und allen Regelungen, die bezüglich der Arbeitszeiten von Bedeutung sind, wie z.B. Urlaubsabrechnung, Personaleinsatz, Zuschläge.

Siehe auch:


T


Tagesprofil

Verlauf eines bestimmten Wertes (z.B. Umatz, Zahl anwesender MitarbeiterInnen, KundInnen) über die Zeiten eines Tages.

Beispiel: Von 8:00 - 9:00 Uhr: 20 Personen Von 9:00 - 10:00 Uhr: 25 Personen Von 10:00 - 11:00 Uhr: 27 Personen Tagesprofile sind oft wichtig bei der Bestimmung des Personalbedarfs, Prüfung auf Korrektheit von Daten, beim Forecasting.

Siehe auch:


U


Unterdeckung / Überdeckung

Die Zahl tatsächlich anwesender und einsatzbereiter Mitarbeiter liegt unter bzw. über dem zu diesem Zeitpunkt erforderlichen Bedarf. 

Beispiel Unterdeckung:  Um 7:00 am Montag werden 5 Mitarbeiter benötigt, es sind aber 4 anwesend bzw. geplant.

Beispiel Überdeckung: Um 7:00 am Montag werden 5 Mitarbeiter benötigt, es sind aber 6 anwesend bzw. geplant.

Unterdeckungen und Überdeckungen sollten im Sinne des Arbeitszeitmanagements vermieden bzw. minimiert werden. Mit professionellen Softwaretools wie dem XIMES OPA lassen sich Lösungen einfach berechnen bzw. optimieren.

Siehe auch:


Z


Zeitausgleich

Verbrauch von Zeitguthaben z.B. auf einem Arbeitszeit- oder Gleitzeitkonto.

Siehe auch:


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